Stressverstärker: Enttäuschte Erwartungen

Es gibt äußere Stress-Faktoren denen wir ausgesetzt sind wie z.B. Zeitdruck und zuviel Arbeit.

Hinzu gesellen sich persönliche Stress-Verstärker, auf die ich bereits eingegangen bin. 

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In zwei früheren Blogbeiträgen habe die Stress-Verschärfer "Kontrolle und Perfektion" und "Arbeitssucht" erläutert. 

Diese Beiträge habe ich unten verlinkt.

 

In diesem Beitrag gehe ich auf eine andere Ebene und zwar die der stressverschärfenden Einstellungen ein.

Und zeige erste Wege auf, wie diese schädlichen Denk- und Verhaltensmuster aufgeben werden können.

 

 

 

Es handelt sich dabei um:

  1. Perfektionistische Kontroll-Ambitionen
  2. Arbeitssucht
  3. enttäuschte Erwartungen

 

 

Heute beschäftige ich mich mit dem dritten Punkt, den enttäuschten Erwartungen.

 

Die Meisten durchlaufen drei Phasen, in denen ihre Erwartungen enttäuscht werden:

 

1. Idealismus und Enthusiasmus

  • Sie starten mit großem Engagement für ihre Aufgabe mit hoch gesteckten Zielen, einem Über-Optimismus und Selbst-Überschätzung.
  • Hier kommt der Satz her "Ausbrennen kann nur, wer irgendwann einmal gebrannt hat."

2. Erste Frustrationen

  • trotz dem Engagement kommt selten Anerkennung oder Wertschätzung zurück.
  • entweder man entwickelt dann noch größeres Engagement oder die innere Stimmung kippt in Richtung Reizbarkeit und Destruktivität

3. Zielerreichung mit unterschiedlichem Ausgang

  • man erreicht sein Ziel nicht durch Blockierung unterschiedlicher Art und Gründe.
  • man erreicht seine Ziele, bekommt aber keine Belohnung hierfür (Anerkennung, Beförderung, Geld).
  • das Ziel wird zwar erreicht, aber irgendwie fühlt es sich nicht gut an. 

 

Der Umgang mit den enttäuschten Erwartungen ist der Schlüssel zur Heilung.

Viele verschliessen sich, ihren durchlaufenen Prozess zu reflektieren und gleiten in Sarkasmus oder auch Zynismus ab.

Dies ist eine Art Kompensations-Handlung statt sich mit ihrem inneren Beitrag an der Enttäuschung auseinanderzusetzen.

Dabei besagt das Wort Ent-Täuschung, dass man einer Art eigenen Täuschung erlegen ist und wenn diese erst mal erkannt ist, es doch einfacher vonstatten gehen sollte. 

Hierzu setzt es ein Eingeständnis voraus, damit man sich innerlich von dem nicht erreichbaren Ziel distanzieren kann und eine Neuorientierung, eine realistischere Einordnung, ansetzen kann.

 

Speziell aktive Ausbrenner tun sich schwer, die Reflektion durchzumachen und verschliessen sich dem Eingeständnis, solange eben noch Energie und Gesundheit da ist.

 

Sie tun sich schwer, das "utopische" Ziel aufzugeben, sind blockiert dadurch und finden keinen Zugang, sich ein realistischeres Ziel zu setzen.

Es ist ein Verharren im destruktiven Zustand.

Sie empfinden es als persönliche Niederlage, zuzugeben, dass sie sich geirrt haben.

Meist hängt eine lange Lebensphase dran, in der man gekämpft und in der es auch kausale Erfolge gegeben hat,

an denen man dann noch nachhängt. 

 

Bewusst oder unbewusst ist es eine Art Sysiphos-Arbeit. Man hält an dem Ziel fest. 

Einer gesundheitliche Verschlechterung, einhergehend mit den typischen Symptomen, begegnet man mit Durchhalteparolen oder auch Alkohol bzw. Medikamenten.

 

Der Weg in den Burnout wird begleitet durch emotionalen und sozialen Rückzug.

Familie, Freunde und Aktivitäten in der Freizeit werden hintenan gestellt. 

Die Eskalation wird ausgelebt.

 

Es gibt verschiedene Ansätze, diese Ebenen der Enttäuschung aufzuarbeiten.

Es gilt, negative Überzeugungen aufzudecken und zu hinterfragen.

Behutsam müssen die ehemals großen Ideen mit kleineren, heilenden Aspekten ersetzt werden.

Es ist einerseits ein Regenerations-Prozess, andererseits aber auch ein Wachstumsprozess.

Erlaubt man sich das Loslassen schädlicher Lebenswege, wächst das Bewusstsein für sich und es finden sich neue und konstruktivere Ziele.

 

Wenn Sie sich in der ein oder anderen Beschreibung wiedergefunden haben und sich mit mir austauschen möchten,

stehe ich Ihnen sehr gerne zur Verfügung.

 

Sie können über das Kontaktformular eine Nachricht abschicken oder auch gerne mich über den Direkt-Mail-Button

mit dem Hinweis, die Datenschutzvereinbarungen zu akzeptieren, direkt anschreiben.

 

Beste Grüße

 

Giuseppe Bellino

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