Es gibt äußere Stress-Faktoren denen wir ausgesetzt sind wie z.B. Zeitdruck und zuviel Arbeit.
Hinzu gesellen sich persönliche Stress-Verstärker, auf die ich bereits eingegangen bin.
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In diesem Beitrag gehe ich auf eine andere Ebene und zwar die der stressverschärfenden Einstellungen ein.
Und zeige erste Wege auf, wie diese schädlichen Denk- und Verhaltensmuster aufgeben werden können.
Es handelt sich dabei um:
- Perfektionistische Kontroll-Ambitionen
- Arbeitssucht
- enttäuschte Erwartungen
Heute beginne ich mit dem ersten Punkt, den perfektionistischen Kontroll-Ambitionen.
Das zentrale Thema allen Denkens und Handelns ist Kontrolle.
Es dominiert ein starkes Bestreben, so gut wie möglich, alles in seiner Umgebung unter Kontrolle zu haben.
Diese Kontroll-Ambitionen zeigen sich in verschiedenen Verhaltensmustern:
- Perfektionismus: Fehler sind nicht zu tolerieren und müssen auf jeden Fall vermieden werden. Wer Fehler macht, zeigt, dass er die Kontrolle verloren hat. Alles muss immer richtig, vor allem gleich, erledigt werden.
- Delegieren nicht erlaubt: Man erlaubt sich nicht, anderen zu vertrauen. Um sicher zu gehen, dass es gemacht wird, muss man es selbst erledigen. Das zeugt nicht unbedingt von einem Teamplayer und häufig bekommt man Aufgaben delegiert, weil die Umgebung weiß, dass man es erledigt.
- Irritierbarkeit, Reizbarkeit und Ungeduld: sind häufige Anzeichen und Begleiterscheinungen von drohendem Kontrollverlust durch nervige Störungen und bei geringerem Tempo der Aufgaben-Erledigung durch sich und andere.
- Leugnung und Verdrängung des Bedürfnis nach Entspannung: man nimmt schlecht wahr, dass man eigentlich eine Pause oder auch eine Entspannung benötigt. Entspannung fällt schwer, denn das bedeutet auch, Kontrolle abzugeben und loszulassen.
Wie kann man diesen Mustern begegnen und konstruktivere Denk- und Verhaltensweisen aufbauen?
Und vor allem mit welchem Inhalt?
Das Oberziel ist, ein fundamentales Vertrauen in die Verlässlichkeit und Geordnetheit der Welt aufzubauen.
Dazu gehören auch die Menschen im Umfeld. D.h. das Vertrauen in deren Zuverlässigkeit und Fähigkeiten zu erhöhen.
- Ein Schritt wäre erst mal weniger zu tun. Und dann zu beobachten und zu erleben, dass das vermutete Chaos ausbleibt. Dabei auch zu sehen, dass die Wahrscheinlichkeit, Tadel zu erhalten für einen geringeren Einsatz oder dem schlechteren Gesamtergebnis, nahezu bei Null liegt. Das ist zwar anfangs schwer auszuhalten, aber ist basal wichtig.
- Der nächste Schritt ist, in einem eigenen Tempo und bei ausgesuchten Personen und Situationen, Aufgaben abzugeben. In kleinen Etappen und bei Abwägung möglicher Wichtigkeit der Inhalte, loszulassen, wäre der Weg, den man auch aushalten kann. Parallel muss an dem Bewusstsein gearbeitet werden, dass hierbei auch was schief gehen kann und darf. Überzogene Schuldgefühle, die aus einem übertriebenen Verantwortungsgefühl herrühren, gehören dann thematisiert und realistisch eingeordnet.
- Gelassenheit aufbauen wäre ein weiterer Punkt. Nichts läuft immer geräuschlos. Das passiert bei den am besten durchgeplanten Projekten und den fähigsten Akteuren. Neben der Gelassenheit ist es auch wichtig, Milde mit sich selbst und anderen zu trainieren, wenn Dinge eben langsamer gehen oder Projekte eben unterbrochen werden. Die Strenge zu sich und anderen langsam loslassen.
- Zu guter Letzt geht es um die Regeneration der Kräfte und Erhaltung der Gesundheit. Hierzu muss man sich selbst die Erlaubnis erteilen, entspannen zu dürfen. Auch wenn Vieles vielleicht eben nicht in der eigenen Macht und Kontrolle liegt, abzuschalten. Dies kann am Anfang mit Sport empfehlenswert sein, denn Anspannung und Unruhe kann mit leichtem Dauersport am besten begegnet werden. Danach ist auch passives Regenerieren wichtig. Denn es hat auch etwas Symbolisches, wenn man sich was Gutes tut, wie z.B. eine wohltuende Massage.
In weiteren Blog-Beiträgen gehe ich auf die anderen beiden Punkte ein.
Wenn Sie sich in der ein oder anderen Beschreibung wiedergefunden haben und sich mit mir austauschen möchten,
stehe ich Ihnen sehr gerne zur Verfügung.
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Beste Grüße
Giuseppe Bellino
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