Lebenskrisen - positive Haltung bewahren

Jeder von uns hat in seinem Leben besondere Herausforderung zu meistern gehabt oder Krisen erlebt.

Egal aus welchem Bereich des Lebens haben diese uns mehr oder weniger viel abverlangt.

Sei es eine belastende Familien-Situation, eine gesundheitliche Schieflage oder eine anspannende berufliche Thematik

gewesen. Oft waren die möglichen Konsequenzen unklar und auch Besorgnis erregend.

 

Die Fähigkeit mit Krisen umzugehen ist bei jedem anders ausgeprägt.

Für die Widerstandsfähigkeit und die Bewältigungskompetenz von Krisen gibt es den Resilienz-Begriff, den ich auch in anderen Blog-Beiträgen thematisiere.

 

Wie bei allen Krisen-Prozessen helfen natürlich Optimismus, Netzwerke, Selbstregulation oder auch andere Faktoren der Resilienz. Was ich immer wieder in der Beratung erlebe und auch selbst durchgemacht habe, sind Wellenbewegungen, die einen mehr oder weniger lange beschäftigen und auch manchmal ganz schön verunsichern.

 

Vielen Menschen hilft hier der Glaube an einen Grund, Krisen besser durchzumachen.

Sie denken, es gibt einen tieferen Sinn für die Krise und das ist auch gut so.

Das hilft die Situation anzunehmen und durchzuleben.

 

Es ist mittlerweile therapeutisch erwiesen, dass der Glaube an einen tieferen Sinn, das Durchhalten einer Krise ermöglicht.

Hier ist als bedeutendster Vertreter Viktor Frankl und seine Logo-Therapie zu nennen.

  

Es gibt aber auch eine andere berühmte Persönlichkeit, die mit ihren Thesen, sehr tiefgründige Inspirationen liefert.

Hier möchte ich Hannah Arendt anführen. Auch Hannah Arendt hat eine schlimme Zeit im Dritten Reich erlebt.

Sie floh 1933 vor den Nationalsozialisten nach Amerika und hat als deutsch-jüdische Historikerin und politische Philosophin viel zur Aufarbeitung dieser Zeit veröffentlicht. 

 

Für mich gibt es ein Zitat, das den Spagat schafft, zwischen pragmatischen Realismus, Optimismus und Lebensakzeptanz hinzukriegen.

 

Dieses Zitat lautet

 

"Ich bereite mich auf das Schlimmste vor, ich hoffe das Beste und ich nehm es, wie es kommt."

 

Sie deckt damit die drei Ebenen ab, die meiner Meinung nach, die Schlüsselebenen sind.

Einerseits sehe ich der Realität sachlich ins Auge, indem ich mögliche Konsequenzen abschätze, analysiere und antizipiere. Alles, was negativer Natur passieren kann, wird durchexerziert. Damit ist sichergestellt, dass es keine Überraschungen geben kann, auf die man nicht vorbereitet ist. Das mag zwar anfänglich schwer fallen, wenn man sich mit allem Schlimmen auseinandersetzt. Aber der Effekt, eben darauf vorbereitet zu sein ohne mögliche destruktive Kapitel auszublenden, hat klärenden Charakter 

 

Zusätzlich, und das hat meiner Meinung nach den stärksten Einfluss auf die Fähigkeit, positiv oder konstruktiv

nach vorne zu gehen, hofft man das Beste.

Obwohl vieles Negative passieren kann, setze ich meinen Fokus auf den besten Ausgang.

Oder auch auf mehrere positive Möglichkeiten. Damit ist auch eine sehr hohe Wahrscheinlichkeit gegeben, psychologisch eine Art "Selbsterfüllende Prophezeiung" zu ermöglichen.

Man blickt auf das Positive. Die Aufmerksamkeit ist auch auf Konstruktives gelenkt.

Das verhindert eine innere Lähmung und im Gegenteil, es lässt Optimismus zu, der einen wiederum eine starke Haltungs-Position entstehen lässt auf die dritte Ebene - auf das "egal was kommt" - gelassener zu reagieren bzw. anzunehmen, was kommt. Das Gefühl von Demut macht uns stark.

 

In dieser dritten Ebene geht man eben mit dem Leben - Akzeptanz.

Diese Position ist widerstandsfrei, denn man akzeptiert die Grenzen und die Situationen, die das Leben uns bringt.

Dieser Akzeptanz-Grad entsteht eben aus den vorhergehenden Stufen.

Man hat alles getan, um vorbereitet zu sein auf das Schlimmste und bewahrt mit der Hoffnung auf das Beste seinen Optimismus. Und ohne falschen fatalistischen Pathos nimmt man es dann, wie es kommt.

 

Wenn auch Sie, Unterstützung bei einer Lebenskrise benötigen können, freue ich mich auf Ihre Kontraktaufnahme.

 

Beste Grüße

 

Giuseppe Bellino