Nach über zwei Jahren Pandemie sind wir alle müde von den schlechten Nachrichten.
Leider kommt aktuell ein weiteres negatives Ereignis hinzu.
Die wirtschaftlichen Kennziffern verschlechtern sich und die Inflation trübt wesentlich die Stimmungslage.
Ein großer Teil der Beschäftigten wähnt sich in einem sicheren Hafen, aber viele große Konzerne konnten durch die Notlage sogar profitieren und haben sich mit satten Reserven von Mitarbeitern getrennt. Das wird vermutlich weiter vorangetrieben. Nicht wenige Mitarbeiter gehen derzeit, obwohl sie zu den Leistungs- und Know How-Trägern gezählt haben. Zu den Gründen hört man immer die gleichen Gründe: Arbeitsverdichtung (trotz steigender Gewinne), beschleunigte Prozesse, Digitalisierungsdruck (mehr Maschinen), Zentralisierungen auch nationaler und internationaler Ebene, virtuelles Arbeiten mit Dehumanisierung, Hamsterrad, Burn-out und vieles mehr.
Auch die Pandemie hat einige Branchen ziemlich gebeutelt. Und viele Entwicklungen werden nicht mehr so einfach zurückgedreht werden können.
Aber mitten in dieser Zeit entstehen auch Chancen. Viele, die bisher in der einigermassen noch aushaltbaren "Komfortzone" verbracht haben, denken über ihre Situation nach. Das Hamsterrad verliert gefühlt allgemein mehr an Attraktivität.
Wer die Veränderung sucht, freiwillig oder gezwungenermassen, wird in der Regel nicht im Stich gelassen. "Den Willigen führt das Schicksal, den Unwilligen rafft es dahin", lautet ein übersetztes lateinisches Sprichwort, zuletzt mir von von Paul Watzlawick in Erinnerung geblieben.
Wenn man schon in so einer Situation steckt oder eventuell bald, dann kann man auch mal innerlich aufräumen und schauen, was man den Rest vom Leben beruflich noch anders machen kann. Denn Fachkräftemangel dominiert den Arbeitsmarkt. Wer die Sozialen Medien verfolgt, bemerkt immer mehr Personalsuche auf diesem Weg.
Wer schon immer in kaufmännischen Berufen tätig war, aber mit handwerklichen Tätigkeiten geliebäugelt hat, kann sich auf Unterstützung von Arbeitgeber-Seite freuen. Das Handwerk blüht ja gerade wieder auf. Die Umsätze stimmen und die Perspektiven sind langfristig gegeben. Traditionelle Betriebe wie Bäckereien oder Metzgereien wissen nicht wie sie an Personal kommen. Die Störungen der Globalisierung zeigen uns auf, dass wir hier eigentlich mehr zu den Wurzeln, quasi zur Selbstversorgung, zurück müssen. Und es bedeutet auch einen wertvollen Beitrag für die Gesellschaft.
Es lohnt sich, jede Krise aufzugreifen und tief in sich reinzuhören. Und danach in die Handlung zu kommen in Richtung schon länger gehegter Wünsche oder Sehnsüchte. Entweder mehr Spaß, Freude oder Erfüllung durch eine neue Tätigkeit oder auch bei genug Ressourcen, eine größere Veränderung des Lebenskontextes. Unsere Lebenszeit ist endlich und als Rentner fühlt sich alles körperlich anders an als mit beispielsweise Fünfzig.
Einer meiner Leitsätze lautet "Go confidential in the way of your dreams, live the life, vou have imagined." Damit möchte ich zu neuen Überlegungen ermutigen. Es lohnt sich.